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Kryokonservierung                                                                                                                                                                                                                  Prädikat „Ausgewählter Ort 2011“  Projektmarke „365 Orte im Land der Ideen."       

 

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Samenzellenkonservierung

vorgestellt und kommentiert von Frederick Lenzen und Tim Schmitz

                        Kryokonservierung- Wann wird sie angewandt ?

Beim Verfahren der Kryokonservierung werden Samenzellen (bzw. Eizellen)
durch Konservierung bei Gefriertemperaturen bis zum absoluten Nullpunkt haltbar
gemacht und gelagert. Dies ermöglicht Ehepaaren bei bevorstehender
Unfruchtbarkeit eines Partners einen unverfüllten Kinderwunsch- über die Zeit der
Fruchtbarkeit hinaus ! Die Befruchtung einer Eizelle findet dann in einem
Reagenzglas statt. Das wird In-Vitro-Fertilisation genannt.

                Welche Störungen der männlichen Unfruchtbarkeit gibt es ?

Der Grund für eine eingeschränkte Zeugungsfähigkeit des Mannes liegt in den
meisten Fällen bei einer zu geringen Konzentration der
Spermaflüssigkeit (Normalwerte bei 20 Mio. Spermien/ml). Sogar bei normaler Spermaqualität sind durchschnittlich 20 % der Spermien geschädigt. Spermien müssen gut beweglich sein und damit verbunden natürlich gut geformt sein, um zu der Eizelle im weiblichen Körper zu gelangen und mit ihr zu verschmelzen. Diese Einschränkung der Zeugungsfähigkeit wird durch Störungen der Spermienreifung verursacht.


Störungen werden u.a. durch Schädigung der Erbanlagen oder allen Arten von
Infektionen/Geschlechtskrankheiten hervorgerufen. Ein weiteres Problem für eine
uneingeschränkte Zeugungsfähigkeit kann beim Spermientransport durch den
Samenleiter oder die Nebenhodengänge entstehen. Gründe für ein Transportproblem: Entzündungen unterschiedlicher Art und Verstopfung.

Gefahren/ Risiken im alltäglichen Leben, die zu einer Unfruchtbarkeit oder
Minderung der Fruchtbarkeit führen können / mögliche Lösungen:

- Die Behandlung von Krankheiten, die heute z.T. noch als unheilbar gelten,
stellen häufig ein großes Risiko für die uneingeschränkte Fruchtbarkeit dar.
Das Beispiel einer Strahlen-(Chemo-)Therapie verdeutlicht dies:
Spermaanalysen ergeben, dass über 60 % der männlichen Krebspatienten
Folgeschäden davongetragen haben.
- Männer, die besonders gefährdet durch schädigende Krankheiten sind.
- Zahlreiche Berufe beinhalten Risikofaktoren, die Komplikationen bei der
Fruchtbarkeit hervorrufen können:
Männer, die durch ihren Beruf in ihrer Zeugungsfähigkeit gefährdet
sind.(z.B. bei der Arbeit im Labor mit giftigen Chemikalien oder Radioaktivität )
      -     Personen,  die eine Tumoroperation hatten (bzw. Krebspatienten)
  
Männer, die mit den oben aufgeführten Risikofaktoren leben müssen , kann
eine Kryokonservierung ihres Spermas angeraten werden. Die Kryokonservierung
soll zwar eine "Absicherung" der Fruchtbarkeit ermöglichen, jedoch bestehen auch
Risiken bzw. Gefahren für die einzufrierende Samenspende.


                           Risiken und Gefahren bei Kryokonservierung

Samenzellen können bei vorschriftsmäßiger Konservierung für mehrere Jahre
haltbar gemacht werden. Als Gefrierflüssigkeit dient dabei meist Stickstoff
(oder auch Silizium und Quarz (siehe unten )). Diese(r) Stoff(e) ist/sind als
Gefrierflüssigkeit besonders geeignet, da sie bei schnellem Einfrieren und
Auftauen stabil bleiben, d.h. ihren Aggregatzustand nicht verändern.


                            Folgende Gefahren gilt es zu vermeiden:

- Durch das schnelle Einfrieren/Auftauen kann es u.U. leicht  zu einer
Schädigung der Mikrostruktur der Erbinformation kommen: Die Mikrostruktur wird
häufig durch die Auskristallisierung  des Wassers in den Zellen geschädigt. Bei /
Ab einer Temperatur um den  Nullpunkt und abwärts entstehen seltener
Störungen in Enzymsystemen.
Dieses  Problem tritt - wenn es überhaupt soweit kommt - bei der Verwendung
von Stickstoff als Gefrierflüssigkeit auf. Um das Risiko zu verringern werden
Stoffe wie Quarz und Silizium zu der Gefrierflüssigkeit beigemischt. Quarz
und Silizium haben sogar einen geringeren Ausdehnungskoeffizienten als Metalle
und werden daher besonders oft als Beimischflüssigkeit gebraucht.
- Zerstörung der Spermaköpfe und der Zelladhäsion kann durch Eiskristalle
verursacht werden.
Zugabe von Silizium beugt diesem Risiko vor . Eine weitere vorteilhafte
Eigenschaft dieses Stoffes ist hier wichtig: die besonders hohe thermische
Leitfähigkeit. So kann der Bildung von gefährlichen Eiskristallen vorgebeugt
werden.

Würden diese Gefahren nicht beachtet werden, wäre das Verfahren der
Kryokonservierung keine tatsächliche Absicherung vor Kinderlosigkeit verursacht
durch  die Unfruchtbarkeit des Mannes. Die Spermien würden stark beschädigt
werden. Mit der sorgfältig getesteten Gefrierflüssigkeit ist die
Kryokonservierung eine sehr gute Erfindung für alle Menschen, deren Fruchtbarkeit
gefährdet ist.

                                                         Spermien

Die Samenflüssigkeit ist eine weißliche schleimig - klebrige Absonderung der
männlichen Geschlechtsdrüsen, welche aus den Nebenhoden der Bläschendrüse
und der Vorsteherdrüse gebildet wird und die männlichen Geschlechtszellen
(Samenzellen, Samenfäden, Spermidien und Spermatozoen ) enthält. Beim Menschen sind etwa 4,5-5,5mm lange, frei bewegliche einzelne Zellen, die aus einem birnförmigen Kopf (aus dem der Zellkern hervorgeht) und einem aus Mittelstück und Schwanz zusammengesetzten Anhang besteht. Dem Kopf sitzt das klappartige Akrosom auf ;das Halsstück führt vom Kopf  bis in das Mittelstück. Durch schlängelnde Bewegung des Schwanzes wird die Samenzelle vorwärtsgetrieben; sie dringt in das Ei in Eileiter ein. Während der Ejakulation werden beim Menschen etwa 200-300 Mio Spermien (etwa 3cm³ oder 3,5 Gramm Sperma) ausgestoßen.


                                                         Spermiogramm

Das Spermiogramm ist die Basis der Männerheilkunde der Labordiagnostik. Bei
dieser Untersuchung können Spermatozoenkonzentration, Volumen und PH-Wert
Rückschlüsse auf Ursachen von Fertilisation festgestellt werden. Ein Befund wäre
z.B. Kongenitale Agnesie des Samenleiters. Diese Diagnostik führt auf
niedriges Volumen, niedriger PH  - Wert und Azoospermie für einen zentralen
Verschluss zurück. Jedoch erlaubt das Spermiogramm alleine Keine Diagnosestellung. Auch Begriffe wie Asthenozoospermie (Asthenie = kraftlos ), Oligozoospermie (geringe Anzahl der Spermien im Ejakulat ) oder Oligoasthenotheratozoospermie haben nur beschreibenden Charakter nur durch ihr Äußeres und durch ihr Verhalten diagnostizieren kann, wenngleich sie immer wieder  als Diagnosen verwendet werden.

Man kann es darauf zurück führen, dass keine einheitliche andrologische
Krankheitslehre (Männerheilkunde) besteht. Die Diagnose können verschiedene Ursachen haben. Z.B. kann eine Oligozoospermie durch eine Vielzahl unterschiedlicher Störungen bedingt sein, z.B. anlagebedingte oder entzündliche testikuläre  Samentransportstörungen oder Beeiträchtigung der Spermatogenese .   Das kann die gründliche Untersuchung eines andrologisch geschulten Arzes bzw. Ärtztin ersetzen.


                                                Stellungnahme


" Wir erleben  heute, wie der Mensch mittels Gentechnik Hand an sich  selbst
legt. Er manipuliert sein eigenes Leben (... ).  Mit dem menschlichen  Erbgut
wird  die Basis der menschlichen Würde angetastet und zwar irreversibel : Dieser
Eingriff erfolgt zudem, ohne dass der Betroffene vorher gefragt werden kann .

" Dieses Zitat aus der Süddeutschen Zeitung vom 8.  April 1998 entspricht
genau der Meinung unsere Gruppe : Durch moderne Gentechnik (Genmanipultion ) wird schnell die Grenze von" ethisch vertretbar " überschritten.  Menschen werden Bewertet zwischen normal (wertvoll) und /oder  weniger wertvoll (-durch bestimmte Krankheiten oder Behinderungen verursacht durch Genschäden).

Die Kryokonservierung verändert nichts am Erbgut. Das Kind, was mit Hilfe
der Kryokonservierung gezeugt wird , wird nicht verändert.  Es  sollte also
nichts gegen das Verfahren der Kryokonservierung eingewendet werden.

Senden Sie eine E-Mail mit Fragen oder Kommentaren zu diesem Thema an: info@wotys.de
Stand: 10. Februar 2012