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Konzept                                                                                                                                                                                                                  Prädikat „Ausgewählter Ort 2011“  Projektmarke „365 Orte im Land der Ideen."       

 

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Schulgartenarbeit -

Konzept für

Unterricht und Projekt

 

„Ab einem Alter von 12 Jahren müssen wir beim Schüler das Gefühl für die Gesellschaft entwickeln, das dazu beitragen muss, unter den Menschen mehr Verständnis herbeizuführen und daraus folgend mehr Liebe. Lasst uns zu diesem Zweck die Achtung und das Verständnis für die Arbeit und das Leben der Menschen entwickeln! Drängen wir auf praktisches Arbeiten mit der Erde! ... Ein moderner Bauernhof, der eine ganze Menge an wissenschaftlicher und manueller Arbeit nötig macht, bietet die Möglichkeit, zu produzieren, auszutauschen und mit der Gesellschaft in direkten Kontakt zu treten mittels eines Geschäftes oder eines Geschäftsraumes" (M. Montessori, Kosmische Erziehung, 4. Aufl. 1997, S. 128/129 + 141).

Platz für ein solches „praktisches Arbeiten mit der Erde" bietet der Schulgarten, Raum soll dafür in der Facharbeit und im Projekt geschaffen werden. Bindet man diese Arbeit in da Unterrichtsgeschehen ein, so eröffnet die Schule damit den Schülern zugleich die Möglichkeit, für ihre Umwelt und ihre Mitmenschen zu sorgen.

Der gemeinschaftliche Unterricht der Gesamtschule wird im Laufe der Schuljahre durch äußere Differenzierungsmaßnahmen immer weiter auseinandergezogen. Dies ergibt Probleme, vor allem jedoch Chancen.

1. Die Gartenarbeit schafft neue Möglichkeiten des Miteinander. Schüler und Schülerinnen aus den Freiarbeiten der Klassen 5, 6, 7 und 8 und aus den Projektklassen 9 und 10 können fach- und vor allem jahrgangsübergreifend miteinander sinnvoll arbeiten.

2. Behinderte und Nicht-Behinderte können sich in ihrer Arbeit ergänzen.

3. Die Gartenarbeit ist profilverbindend, da man in G- und E-Klassen gleichermaßen Talente findet.

4. Schließlich bietet die Schulgartenarbeit Lehrern und Lehrerinnen aus verschiedenen Klassen und Fächern eine Vielzahl von Möglichkeiten des aktiven Miteinanders.

Diese bedürfen der Kooperation von Klassen, Lehrern und Schülern untereinander. Diese Kooperation muss koordiniert werden. 

Die hier vorgestellte Schulgartenarbeit soll in drei parallel ablaufenden Phasen realisiert werden:

I Ergänzung der Freiarbeit in den Klassen 5 – 8 durch Gartenprojekte

II Betreuung der Schülerinnen und Schüler aus den Klassen 5 – 8 durch

ihre Mitschüler der Klassen 9 und 10

III Vermarktung der Gartenprodukte an den Projekttagen


Gartenprojekte während der Freiarbeit

Betreuung durch die Schüler und Schülerinnen der 9er und 10er Klassen an den Projekttagen

5er Klassen

6er Klassen

7er Klassen

8er Klassen

Vermarktung der Gartenprodukte am Ende der Projekttage (Dienstag u. Mittwoch 6. Stunde)

 

Phase I: Das Gartenprojekt in der Freiarbeit

Den Schülerinnen und Schülern der Klassen 5 – 8 ist es ein Bedürfnis selbständig Pflanzen auszusäen, zu hegen und zu pflegen und schließlich zu ernten. Die Freiarbeit ist der ideale Raum für die Gartenarbeit. Doch Arbeit benötigt Anleitung und Struktur:

Ein Plan muss her!

Wie auch bei anderen Arbeiten müssen eine Reihe von Schülern und Schülerinnen schrittweise an die Gartenarbeit geführt werden. Dazu steht in jedem Klassenraum (5-8) ein Schulgartenordner. In ihm finden die Schüler und Schülerinnen konkrete Hinweise, wie sie mit der Gartenarbeit beginnen und sie nachfolgend weiterführen können. Neben allgemeinen Informationsblättern über die Gartenarbeit in den vier Jahreszeiten erhält jede Klasse für ihren Ordner monatliche Schulgartenpost, die immer jeweils aktuell dem Schüler hilft seine Gartenprojekte zu planen und erfolgreich durchzuführen. Er findet allgemeine Hinweise darüber wie die Natur in den einzelnen Monaten vorangeschritten ist. Darüber hinaus zeigt ihm eine große Übersichtsliste an, welche Gemüse- oder Obstpflanzen, Kräuter oder Blumen er im aktuellen Monat aussäen oder pflanzen kann oder was er bei der kontinuierlichen Pflege im jeweiligen Monat beachten muss.

 

Erste Schritte

Da in den ersten Monaten des Jahres aufgrund der niedrigen Temperaturen eine direkte Aussaat ins Beet noch nicht möglich ist, können die Schülerinnen und Schüler in einem Minigewächshaus, das sich im Klassenraum befindet, eine Reihe von Pflanzen vorziehen. Gleichzeitig hat dies den Vorteil, dass die Gartenarbeit im Klassenraum präsent ist und die Wachstumsfortschritte von allen in der Klasse beobachtet werden können. Die Minigewächshäuser bestehen aus Plastik und haben daher nur ein geringes Gewicht, so dass sie leicht über die Osterferien von Schülern zur Pflege mit nach Hause genommen werden können.

Besondere Pflegehinweise finden die Schüler ebenfalls im Schulgartenordner, dessen Seiten als Kopie auch den Klassenlehrern zur Information zur Verfügung stehen. Ein kontinuierlicher Austausch zwischen Klassenlehrer und betreuendem Schulgartenlehrer ist unbedingt notwendig (näheres siehe Punkt 2).

 

Drei Wege der Vermarktung

Da die Schülerinnen und Schüler schon vor dem Aussäen der Pflanzen planen sollen, was sie mit der Ernte machen wollen, gibt ihnen die Schulgartenpost zu jeder Pflanze Informationen über die Erntezeit und macht Vorschläge über die mögliche Nutzung. Die Schülerinnen und Schüler können sich jeweils entscheiden, welche Erträge sie selbst nutzen wollen z.B. zur Fertigstellung eines Menüs oder zur Verschönerung des Klassenraumes durch Schnittblumen. Sie können jedoch auch in ihre Überlegungen miteinplanen die Belieferung der „Vollwertbude". Als dritte Möglichkeit können die Schulgartenerträge ein (oder zwei) Mal in der Woche den Eltern zum Verkauf angeboten werden. 

 

Phase II: Betreuung der Schülerinnen und Schüler

Im Laufe der Zeit werden es in den Frühlings-, Sommer- und Herbstmonaten viele Schüler sein, die ihre Freiarbeit dazu nutzen, gemeinsam im Schulgarten zu arbeiten. Diese großen Schülergruppe kann von einem einzigen Fachlehrer beaufsichtigt und beraten nicht aber genügend betreut werden. Dies ist eines der Gründe, warum die Gartenarbeit mit den beiden Projekttagen kombiniert wird. An diesen beiden Tagen stehen Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 9 und 10 auch zur Betreuung der Jüngeren bereit. Sie übernehmen diese Aufgabe gewissenhaft, weil es ihnen gerade in diesem Alter ein starkes Bedürfnis ist. Auf der anderen Seite wollen auch die Jüngeren den Kontakt mit den Älteren, so dass sich hieraus sinnvolles gemeinsames Arbeiten entwickelt.

 

Phase III: Vermarktung der Gartenprodukte an den Projekttagen

Doch Gartenarbeit ist nicht alles. Um den Schülerinnen und Schülern auch die Möglichkeit zu bieten, wirtschaftlich aktiv zu werden, wurde die Firma Montegardo aufgebaut. Näheres unter www.montegardo.de.vu/htm.

Die Erfahrungen mit Schülerinnen und Schülern aus allen Jahrgängen der Sekundarstufe I zeigen, dass hier der Schule eine einzigartige Möglichkeit zur Verfügung steht, den wirklichen Bedürfnissen der Schüler gerecht zu werden. In der Tat zeigt sich auch hier wiederum, dass schon damals Maria Montessori richtig beobachtet hatte, denn sie folgerte: „Wenn wir diese Organisation „die Erdkinder" oder „Landkinder" genannt haben, so deshalb, weil es sich tatsächlich um Kinder handelt, die von den Ursprüngen her in die Kultur eindringen" (M: Montessori, 41997, S. 149).

 
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Stand: 10. Februar 2012