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Waldboden                                                                                                                                                                                                                  Prädikat „Ausgewählter Ort 2011“  Projektmarke „365 Orte im Land der Ideen."       

 

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Gliederung und Zusammensetzung des Waldbodens
 
1. Laubwaldboden
 
 Ein Boden ist ein System aus organischen und anorganischen Komponenten:

organisch sind lebende und abgestorbene Organismen, anorganische Komponenten sind durch Verwitterung von Gestein entstanden.

 

2. Bodenaufbau
 
Auflage
L-Horizont - Laubhorizont
O-Horizont - Organischer Horizont (besteht aus weitgehend zersetztem Bestandesabfall)
 
Oberboden
A-Horizont - mineralischer Oberbodenhorizont. Besteht aus einer Sammlung an organischen Feinstoffen.
 
Unterboden
B-Horizont - Mineralischer Unterboden, reich an Pflanzennährsalzen
 
C-Horizont - Besteht aus nicht- bis schwach verwittertem Gestein.

Die Gesteine des Bodens sind physikalischen Verwitterungsvorgängen ausgesetzt. Sehr hohe und sehr niedrige Temperaturen bewirken eine unterschiedliche Ausdehnung von Wasser- und Gesteinsbestandteilen (Frost-, Temperatursprengung). Durch Wasseraufnahme können Salze in den Gesteinen aufquellen (Salzsprengung). Zu den chemischen Verwitterungsvorgängen gehören Lösungs- und chemische Umsetzungsvorgänge. So kann zum Beispiel kohlensäurehaltiges Regenwasser Kalkstein auflösen (Lösungsverwitterung). Durch Oxidationsvorgänge können Metallionen im Gestein verändert werden (Oxidationsverwitterung). Durch beide Vorgänge entstehen chemisch veränderte Verwitterungsprodukte. Bei der biologischen Verwitterung spielen die Wurzeln der höheren Pflanzen eine Rolle. Ihr hoher Wurzeldruck (über 10 kg/cm'), in Verbindung mit ausgeschiedenen Säuren, führt zu einer allmählichen Zersetzung der Gesteine. Niedere Pflanzen (Algen und Flechten), Bakterien und Pilze entziehen durch ihren Stoffwechsel den Gesteinen Mineralbestandteile. Auch hierdurch werden die Gesteine mit der Zeit angegriffen. Abgestorbene Lebewesen werden im Boden durch die Destruenten zersetzt. Verläuft die Zersetzung nur bis zu bestimmten Abbaustufen, so bildet sich Humus. Diesen Prozess nennt man Humifizierung. Die organischen Huminstoffe verbinden sich mit mineralischen Bestandteilen des Bodens. So entstehen zum Beispiel Ton-Humus-Komplexe an deren Oberfläche andere Nährsalze adsorbiert sein können. Die organischen Bestandteile können aber auch durch die Tätigkeit von verschiedenen Bakterien- und Pilzarten zu Nährsalzionen abgebaut werden. Man spricht dann von einer Mineralisierung.

 
3.Bodenbildung

Der Boden ist ein aus abiotischen und biotischen Faktoren bestehendes vernetztes System. In ihm sind die Lebwesen durch Räuber-Beute-Nahrungsketten oder über Zersetzernahrungsketten miteinander verbunden. Dabei bildet der Bestandesabfall der Produzenten des oberirdischen Waldökosystems die Nahrungsgrundlage aller übrigen Lebewesen im Boden. Hierbei wird vernachlässigt, dass es auch Lebewesen gibt, die sich auch von der unterirdischen lebenden Pflanzenmasse (z. B. Wurzeln) ernähren. Die Zersetzer bauen die abgestorbenen Lebewesen zu Ton-Humus-Komplexen oder durch Mineralisierungsvorgänge weiter zu Nährsalzen ab. Es kommt somit ein geschlossener Stoffkreislauf zustande. Dadurch, dass andere Lebewesen von Mitgliedern der Zersetzerketten leben, entstehen Verbindungen zwischen Nahrungs- und Zersetzerketten. Das Edaphon ist in unterschiedlichen Biozönosen organisiert, die im Biotop Boden mit seinen vielfältigen Nischen leben. Diese Biozönosen bilden zusammen mit ihrem Biotop ein vernetztes System, das Ökosystem Boden. Dieses ist über Nahrungsbeziehungen und über den Stoffkreislauf mit dem oberirdischen Teil des Gesamtökosystems Wald verbunden.

4.Bodenlebewesen

Detritusketten:

Destruenten zersetzen jährlich 3-9 Tonnen Bestandsabfall innerhalb eines Hektar Waldes.

Hinzu kommen etwa 2 Tonnen absterbende Wurzelmasse.

1.Ringelwürmer, Regenwürmer und Enchytraeiden zersetzen Bestandesabfälle und verkitten sie

mit aufgenommenen Mineralienbestandteilen. Es entstehen Ton-Humus-Komplexe.
 

2.Diese dienen Springschwänzen und Milben als Nahrung, wird jedoch zum großen Teil von Pilzen

und Bakterien zu Kohlenstoffdioxid, Nitrat-, Phosphat-, Sulphat- und anderen Nährsalzionen

abgebaut. Diesen Prozess nennt man Mineralisierung.

 

3.Die Nährsalze werden nun wiederum von Pflanzen aufgenommen und bei deren

Wachstumsprozessen zu neuer Biomasse umgesetzt. Somit ergibt sich ein geschlossener

Stoffkreislauf.

 

Positive Nebenwirkungen:

 

bullet

bessere Durchlüftung des Bodens

bullet

größere Wasserkapazität des Bodens


 

Nebenbei Verfügt der Lebensraum Boden auch über eine sehr komplexe Nahrungskette mit Räuber-Beute-Beziehungen, die den oberirdischen ähnlich ist.

 

Von Philipp Steinfort & Lukas Schleiminger

 

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Stand: 10. Februar 2012