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Mehrsprachigkeit                                                                                                                                                                                                                  Prädikat „Ausgewählter Ort 2011“  Projektmarke „365 Orte im Land der Ideen."       

 

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Sprachen lernen für alle

Fremdsprachen in Schule und Weiterbildung

Anlässlich der 1. Klever Projektbörse am 22. September 2001 in den Räumen der Volkshochschule Kleve präsentierte sich der Fachbereich Fremdsprachen der VHS Kleve (Fachbereichsleiterin: Renate Schmitz) gemeinsam mit Hans-Joachim Michels (Mitarbeiter des LSW Soest).

Mehrsprachigkeit für alle!

Unter dieser Themenstellung wurden mehrere Bereiche zusammengeführt bzw. sollte deren Ineinandergreifen den interessierten Besucherrinnen und Besuchern transparent gemacht werden:

1. Runder Sprachentisch

2. Europäische Sprachenzertifikate

3. Sprachenportfolio

4. Europäisches Jahr der Sprachen 2001

1. Runder Sprachentisch

Auf Initiative des verstorbenen Bürgermeisters Herrn Thelosen fand am 28.5.1998 die konstituierende Sitzung eines Runden Sprachentisches im Euregio-Haus in Kleve statt.

Die Einrichtung Runder Sprachentische in NRW war eines der Aktionsfelder innerhalb des Modellversuchs "Wege zur Mehrsprachigkeiet, mit dessen Hilfe auf lokaler Ebene Repräsentanten von Wirtschaft, Schule und aller übrigen Institutionen, die sich als Ausbilder oder Nutzer mit Fremdsprachen befassen, zusammengeführt wurden.

Ziele waren:

- Verdeutlichung der Bedeutung des Fremdsprachenlernens für Jugendliche,

- Ermittlung der lokal wichtigen Fremdsprachen sowie Überlegungen, wie dem Bedarf entsprochen werden kann,

- Erörterung der von sog. Abnehmern geforderten Kompetenzen und Bereitstellung von Förderangeboten (z.B. Betriebspraktika).

Ergebnis der Sitzung war die Institutionalisierung eines Runden Sprachentisches (auf der Projektbörse verdeutlicht durch einen runden Stehtisch mit entsprechender Beschriftung) mit der Empfehlung, innerhalb einer Arbeitsgemeinschaft den Themenbereich "Bestandsaufnahme des schulischen und außerschulischen Fremdsprachenangebotes in Kleve zu ermitteln.

In den darauffolgenden Monaten wurde eine repräsentative Umfrage an allen Schulformen einschließlich VHS - in Kleve, Kranenburg, Bedburg-Hau und Emmerich mit dem Ziel durchgeführt, einen Überblick darüber zu bekommen

- wie viele Schülerinnen und Schüler welche Fremdsprache lernen, - welche Unterrichtsmaterialien eingesetzt werden,

- ob Kooperationen zwischen Schulen bestehen,

- welche Zusatzangebot Arbeitsgemeinschaften u.ä. die Schulen anbieten.

Mit freundlicher Unterstützung der Volksbank Kleve erschien das Ergebnis der Untersuchung in gedruckter Form in einer Broschüre im Mai 2000. Die Projektbörse war noch einmal Anlass, diese Broschüre vorzustellen. Einige wenige Exemplare sind über Frau Schmitz (Tel. 02821/7231-22) oder Herrn Michels (Tel. 02821/26327) zu beziehen. Die Broschüre wird im nächsten Jahr aktualisiert und auf die Homepage der Stadt Kleve gesetzt.

2. Europäische Sprachenzertifikate

In einem langen Entwicklungsprozess sind die in den siebziger Jahren konzipierten "VHS Sprachenzertifikate revidiert worden. Sie werden seit 1999 als "Europäische Sprachenzertifikat&' in 12 europäischen Ländern angeboten. Es handelt sich um modernste Fremdsprachenzertifikate auf dem Sprachenmarkt; sie öffnen den Volkshochschulen neue Chancen eines qualitätsorientierten Sprachenangebots und einer professionellen Profilierung.

Die Projektbörse bot die Gelegenheit, die Modalitäten und Inhalte der Prüfungen vorzustellen. Interessenten konnten dies praktisch nachvollziehen, indem sie einen Ausschnitt aus dem Modelltest einer von ihnen gewählten Sprache (Englisch, Deutsch als Fremdsprache, Französisch, Spanisch, Italienisch, Niederländisch) bearbeiteten: mittels Kopfhörern und den entsprechenden schriftlichen Unterlagen absolvierten sie einen Ausschnitt aus dem Testteil "Hörverstehen'. Bei einer abschließenden Verlosung winkte dem Gewinner ein Gutschein für eine VHS-Veranstaltung. Diese "Hörprobe  wurde während der gesamten Dauer der Börse rege in Anspruch genommen.

Es wurden aber nicht nur VHS-Materialien zum Europäischen Sprachenzertifikat ausgelegt, sondern auch Broschüren des Deutschen Industrie- und Handelstages: "Arbeitsplatz Europa: Sprachkompetenz wird messbar".

Es handelt sich um den Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen (CEF - Common European Frainework), um die Zusammenarbeit von Bildungseinrichtungen auf europäischer Ebene zu fördern, insbesondere aber um Sprachenkompetenz in einer europaweit gültigen Skala messbar zu machen.

Für die internationale Vergleichbarkeit ist das CEF von Nutzen, da z.B. Prüfungen und Zertifikatssysteme dessen Kategorien als Grundlage für die Beschreibung fremdsprachlicher Kompetenz heranziehen können. Unterschieden werden die vier klassischen Fertigkeitsbereiche Hören, Lesen, Sprechen, Schreiben. Im Rahmen dieser vier Bereiche definiert das CEF ein Raster von sprachlichen Handlungen, das sich über sechs international vergleichbare Niveaustufen erstreckt. Soll ein Mitarbeiter beispielsweise im Außendienst eingesetzt werden, muss er fremdsprachige Mitteilungen gut verstehen und in der Lage sein, sich mündlich dazu zu äußern (Hören, Sprechen = Niveau C 1). Er braucht aber nicht unbedingt die Regeln der Geschäftskorrespondenz in der jeweiligen Fremdsprache zu kennen (Schreiben = Niveau A 2).

3. Sprachenportfolio

Das Europäische Portfolio der Sprachen ist ein Instrument, mit dem die Fähigkeiten, sich in einem mehrsprachigen Europa zu verständigen, differenziert und sachgerecht so dokumentiert werden, dass sie auch in anderen Ländern verstanden und akzeptiert werden.

Unter Portfolio versteht man die strukturierte Sammlung von Dokumenten unterschiedlichster Art. Es ist eine Dokumentation von persönlichen Arbeiten, die Lernwege und Lernerfolge belegen. Sie wird von dem Lernenden selbst zusammengestellt, ergänzt und aktualisiert.

Das Europäische Portfolio der Sprachen ist auf Beschluss des Europarates in den europäischen Ländern erprobt und entwickelt worden und wird zur Zeit in vielen Ländern in den Schulen eingeführt. Das Sprachenportfolio besteht aus drei Teilen:

- Der Sprachenpass: In ihm werden alle Sprachen, die ein Schüler kann und gelernt hat, dokumentiert. Die Leistung wird nach dem oben erwähnten Referenzrahmen in 5 Kompetenzstufen auf 6 Niveaus vom Schüler selber eingeschätzt, ergänzt die Note und hilft bei Bewerbungen.

- Die Sprachen-Biografie: Sie ist ständiger Lernbegleiter und gibt Tipps und Anregungen zum Sprachenlernen. Sie hilft dem Schüler sich im Lesen, Hören, Schreiben und Sprechen einzuschätzen und verdeutlicht den Lernzuwachs.

- Das Dossier: Das ist eine Sammlung lehrreicher Sprachlernerfahrungen aus schulischen und außerschulischen Bereichen des Sprachenlernens in Form von Texten, Bildern, Videos, CD-Roms, Disketten usw.

Das Portfolio macht Sprachenlernen transparent und Sprachenvielfalt offenkundig.

4. Europäisches Jahr der Sprachen

Zusätzlich zu o.a. Sachverhalten verwiesen die Initiatoren des Standes mit Broschüren und Prospekten auf das "Europäische Jahr der Sprachen 2001", ausgerufen vom Europarat und der Europäischen Union. Folgende Ideen liegen zugrunde:

- Sprachenkompetenz bietet dem Menschen mehr Chancen.

- Menschen und ihre Kultur werden besser verstanden, wenn man ihre Sprache spricht. - Jeder kann eine neue Sprache lernen, und zwar lebenslang.

- Das Europäische Jahr schließt alle Sprachen ein, die in Europa verwendet werden. - Mehrsprachigkeit für alle.

Der Stand bot daher eine hervorragende Gelegenheit, auf das bewährte Sprachenangebot der VHS Kleve aufmerksam zu machen und neue Angebote im Herbstsemester vorzustellen.

Am Rande erwähnt: Höhepunkt des Sprachenjahres für die VHS Kleve und überaus erfolgreich verlaufen ist das Internationale Lesefest am 16. November 2001, eine Veranstaltung für Dozentinnen und Dozenten und Teilnehmende der Kurse "Deutsch als Fremdsprache" die muttersprachliche und deutsche Texte vorlasen. Teilweise waren exotische Dialekte zu hören, einige Teilnehmende gaben Musikalisches zum Besten und das Buffet - ebenfalls von den Teilnehmenden zusammengestellt - war wahrhaft international.

Fazit:

Wir haben versucht, die Idee des lebenslangen Sprachenlernens und der Mehrsprachigkeit durch unseren Stand zu verdeutlichen. Für ein solches Anliegen stehen Ld.R. nur schriftliche - häufig eher unattraktive - Materialien zur Verfügung. Der Stand "lebte" daher durch eine bunte Pinnwand, durch die Hördemonstration (s.o.) sowie durch viele gute Gespräche im Laufe des Tages.

Ansprechpartner

VHS Kleve, Renate Schmitz, Hagsche Poort 22, Kleve

Tel.: 02821 / 7231-22        E-Mail: renate.schmitz@kleve.de

Hans-Joachim Michels, Niersstr. 26, Kleve

Tel.: 02821 / 26327            E-Mail: michels@freenet.de

 

Senden Sie eine E-Mail mit Fragen oder Kommentaren zu diesem Thema an: info@wotys.de
Stand: 10. Februar 2012